DAS IST NEU IN 2024 - IN SACHEN ERNÄHRUNG UND IM ZEHN
Neues Jahr, neue Vorsätze – und Gesetze. Wir haben zusammengefasst, was sich im Ernährungsbereich 2024 ändert und wie wir diese Themen im ZEHN aufgreifen.
Bessere Berechnung beim Nutri-Score
Der Nutri-Score wird ab sofort anders berechnet. Durch die neue Methode werden die Gehalte an Zucker und Salz strenger, die von Ballaststoffen stärker bewertet. Auch der Einsatz von Süßstoffen wird nun einbezogen. So spiegelt er die wissenschaftliche Ernährungsempfehlungen besser wieder.
Das ZEHN kooperiert 2024 mit der LI FOOD (Landesinitiative Ernährungswirtschaft Niedersachsen). Von Januar bis Ende September wird an einer verbesserten Kommunikation über den Nutri-Score gearbeitet, wobei weitere Fachinstitutionen und Multiplikator*innen eingebunden werden. Gemeinsam soll so die Verbraucheraufklärung deutlich gestärkt werden.
Bürgergeld: Regelsätze steigen
Die Regelsätze im Bürgergeld wurden angehoben. Sozialhilfe- und Bürgergeld-Empfänger*innen bekommen seit Jahresbeginn knapp 12 % mehr im Monat. Das sind für eine alleinstehende erwachsene Person umgerechnet 61 € mehr. Wissenschaftlich ist nachgewiesen, dass eine gesundheitsfördernde Ernährung nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung mit dem Regelsatz nicht möglich ist.
Materielle und soziale Ernährungsarmut ist ein großes und vorherrschendes Problem. Als Weiterentwicklung von Niedersachsens Ernährungsstrategie soll Ernährungsarmut in den Fokus genommen werden. Dazu sollen aktuelle Missstände herausgearbeitet und mögliche Lösungsansätze identifiziert werden, um so eine Handlungs- und Entscheidungsgrundlage zu liefern.
Änderungen der Lebensmittelkennzeichnung
Woher kommt eigentlich das Schweine-, Schaf-, Ziegen oder Geflügelfleisch? Was bisher nur bei unverarbeitetem, vorverpacktem Fleisch angegeben werden musste, ist ab 01. Februar nun auch bei unverarbeitetem, nicht vorverpacktem Fleisch – z. B. an der Bedientheke im Supermarkt oder bei Metzgereien – Pflicht. Für mehr Transparenz in der Kaufentscheidungen müssen sowohl das Aufzuchtland als auch das Schlachtland angegeben werden.
Außerdem kommt die staatliche Tierhaltungskennzeichnung. In einem ersten Schritt wird die Haltungsform von frischem, unverarbeitetem Schweinefleisch aus Deutschland – gekühlt oder gefroren, verpackt oder unverpackt, im Supermarkt, in Metzgereien oder im Online-Handel – gekennzeichnet. Unterschieden wird zwischen den Haltungsformen „Stall“ (= gesetzliche Mindestanforderungen), „Stall + Platz“, „Frischluftstall“, „Auslauf / Weide“ und „Bio“. Übergangsfristen laufen allerdings noch bis Juli 2025.
Ernährungspolitische Themen wie die Lebensmittelkennzeichnung werden auch 2024 über das Jahr verteilt vom ZEHN in kurzen Online-Veranstaltungen aufgegriffen. So gab es bereits wissenschaftliche Inputs sowie Good-Practice-Beispiele zu Themen der pflanzenbetonten Ernährung, der Rolle von Kommunen oder dem Nachhaltigkeitspotenzial von Innovationen in der Lebensmittelindustrie. Veranstaltungshinweise und -einladungen werden über den Newsletter zu Niedersachsens Ernährungsstrategie verbreitet.
Ausweitung der Pfandpflicht
Ob Kakao, Kaffeegetränke oder Kefir: Einwegkunststoffflaschen für Milch und Milchmischgetränke oder andere trinkbare Milcherzeugnisse wie Trinkjoghurt unterliegen ab sofort der gesetzlichen Pfandpflicht. Der Wurf in den Pfandautomaten statt in die Mülltonne – oder schlimmer noch: in die Natur – bringt pro Flasche 25 Cent.
Das ZEHN vermittelt über die Social Media-Kanäle Instagram und Facebook nützliche Alltagskompetenzen. Auch 2024 werden hier hilfreiche Tipps und Tricks für das Zuhause aufbereitet. Gut zu wissen!
Mit eigenen Projekten zur Umsetzung von Niedersachsens Ernährungsstrategie, wissenschaftlichen Einordnungen in Online-Veranstaltungen und praktischen Alltagskompetenzen für zuhause wird also auch das Jahr 2024 ein vielfältiges, spannendes und wichtiges Jahr im ZEHN.